Sah der Bundeswahlleiter (und Abgordnete von Union) noch Twitter-Probleme für die Bundestagswahl voraus (siehe SPIEGEL vom 27.06.2009), scheint "irgendjemand" es vorgezogen zu haben, die Probleme vorzuziehen: auf die LTW-Sachsen.
Politiker fürchten Twitter-Manipulationen bei Bundestagswahl
Der Bundeswahlleiter und Abgordnete von Union und SPD befürchten nach SPIEGEL-Informationen, die Bundestagswahl könnte durch Kurznachrichten im Online-Dienst Twitter unzulässig beeinflusst werden. Ihre Furcht: Bisher vertrauliche Exit Polls könnten vorzeitig öffentlich werden.
Hamburg - Die sogenannten Exit-Polls mit Zahlen und Trends zum Wahlausgang werden den Parteien nachmittags mitgeteilt. "Es wäre der GAU, wenn die Wählerbefragungen vor Schließung der Wahllokale öffentlich bekannt würden", sagt Bundeswahlleiter Roderich Egeler. Via Internet könnten dann Unentschlossene mobilisiert werden.[...>>>>>]
Prognosen-Verrat
Wahlergebnisse sickerten vorab auf Twitter durch
Von Ole Reißmann
Wurden die Landtagswahlen unzulässig beeinflusst? Gut 90 Minuten, bevor die Wahllokale schlossen, kursierten Prognosen im Internet. Unter anderem wurde dafür der Twitter-Account eines CDU-Politikers genutzt. Der streitet die Indiskretion ab - den Zugang hat er inzwischen gelöscht.
Hamburg - Die ersten Prognosen zu den Landtagswahlen kursierten bereits am Nachmittag im Internet, vor Schließung der Wahllokale. Über den Kurznachrichtendienst Twitter gaben zwei Nutzer gegen halb fünf Zahlen für das Saarland, Sachsen und Thüringen bekannt.[..]
Bisher wussten sie mit diesem Privileg umzugehen - und hielten dicht.
Doch das mit der Geheimhaltung war einmal [...] Einer der Twitter-Accounts, über den die Wahlprognosen ins Netz sickerten, wurde mittlerweile abgeschaltet. Es ist der Zugang von Patrick Rudolph, CDU-Vorsitzender im Stadtverband Radebeul. "Ich weiß nicht, wer das geschrieben hat", sagte Rudolph auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE. Er sei es jedenfalls nicht gewesen - und habe den Account deswegen gelöscht.[...]
Zu den Landtagswahlen lagen bereits vor der Schließung der Wahllokale detaillierte Prognosen vor. Sie wurden am späten Sonntagnachmittag via Twitter verbreitet. Dafür droht bis zu 50 000 Euro Bußgeld.
Die Mitteilungen hatten keine Quelle, beruhten aber wahrscheinlich auf Daten, die Wahlforscher erhoben haben. Die Zahlen der Twitter-Mitteilungen unterschieden sich nicht wesentlich von den Zahlen, die um 18 Uhr in ARD und ZDF verbreitet wurden. Die Sender stützen sich dabei auf Infratest dimap und die Forschungsgruppe Wahlen [...>>>>>>>>]
Doktortitel im Schnellverfahren: Ärzte promovieren oft parallel zum Studium und in nur wenigen Monaten. Das ist Geldverschwendung statt Wissenschaft, sagen Kritiker. Wird der Dr. med. verschenkt?[...]
Beier, Barbara: Der nicht natürliche Tod und andere rechtsmedizinische Sachverhalte in den deutschen Volksmärchen unter besonderer Berücksichtigung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm
In welchem Fach? M-E-D-I-Z-I-N.
WO? Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charité [Abstract]
"Die Arbeit befaßt sich mit den Formen des nicht natürlichen Todes und weiteren rechtsmedizinischen Sachverhalten wie Leichenerscheinungen, Scheintod, Identifizierung von Personen und Leichen, Selbstverstümmelungen und Spuren von Tätern und Opfern in den deutschen Volksmärchen. Rechtsmedizinische Zusammenhänge von Ursache und Wirkung werden nach ihrer Gültigkeit im Märchen hinterfragt. Wie werden beispielsweise Gewaltwirkungen auf äußere Erscheinungsbilder betroffener Märchenfiguren, Tötungsgeschehen und Tatwerkzeuge dargestellt? Inwiefern entsprechen Schilderungen der Tatbestände und ihre Bewertung im Märchen auch historischem Rechtsverständnis? Was unterliegt den epischen Gesetzen des Märchens? Für die rechtsmedizinische Fragestellung nach den Verletzungsspuren am Getöteten, dem Tötungsgeschehen und den Tatwerkzeugen sind die Märchen als Quelle des Volkswissens nur begrenzt verwertbar. Zum Beispiel sind keine Wunden, innere Blutungen oder kleinere Verletzungen nach Gewalteinwirkung beschrieben. Es wurden nahezu alle klassischen Todesarten wie Ertrinken, Vergiften, Verbrennen, Verhungern, Erhängen, Erfrieren, Selbsttötung und Tod durch scharfe und stumpfe Gewalt im Märchen vorgefunden und betreffende Textstellen unter Benutzung der "historisch-geographischen Methode" regional verglichen. Zusammenhänge von Ursache und Wirkung konnten jedoch nicht im Sinne einer rechtsmedizinischen Rekonstruktion des zum Tode führenden Geschehens nach heutigen Maßstäben aufgestellt werden. Das Märchen als Volksüberlieferung kennt keinen historisch konkreten Zeitbezug. Mit der zeitlich und regional variierenden Wiedergabe des Erzählstoffes fließen neue Motive und anderes Wissen mit ein. Daraus ergab sich für die Arbeit eine zurückhaltende Aufstellung von Vergleichen des rechtshistorischen Alltags und der geschilderten Märchenwirklichkeit. Der nicht natürliche Tod konnte bei der rechtsmedizinischen Untersuchung nicht unabhängig von seinem Zusammenhang im Märchen betrachtet werden. Er ist im Märchen oft ein Mittel, entsprechend den Moralvorstellungen Gerechtigkeit herzustellen, aber auch die Protagonisten von ihrem positiven Weg abzubringen. Seine sozialisierende Funktion in der Märchengesellschaft kann nicht übersehen werden."
Aufgeschreckt durch die garstigen Meldungen (inzwischen sollen es ja schon an die 300 sein - insbesondere Mediziner seien betroffen, so DER SPIEGEL, SÜDDEUTSCHE online - heute: Dr. med Dünnbrettbohrer ..) ), nahm ich nach rund 23 Jahren nochmal ein Büchlein aus dem Eichborn Verlag in die Hand.
Ich komme - wieder - zu dem Schluss, dass DIE echt ist. Zumindest die:
Die Pfalz beheimatet - soweit sich solche allgemeinen Feststellungen treffen lassen - einen fröhlichen und weltoffenenMenschenschlag, der viel Sinn für gesellschaftliches Zusammenieben und die Freuden der Zeit hat und dem dogmatischen Denkenabgeneigt ist. (S. 48)
Doch behaftet sind die Pfälzer mit Aufschneiderei und Gernegröße: Neben einem ausgeprägten Sinn für Toleranz besteht jedoch häufig ein allzu starkes und unangenehmes Selbstgefühl.Indiesem »lautstarken« Auftreten hat auch der »Pfälzer Krischer«seinen Ursprung (S. 48).Dieser Tarzan-Schrei der Kohl-Provinz scheint die einzige Schöne Kunst der Kanzler-Heimat zu sein: Beialler Aufgeschlossenheit und praktischen Intelligenz - wenn's ums Abstrakte oder Denken geht, sind wir in der Pfalz auch ganz falsch - haben die Pfälzer keine ausgeprägte musische Veranlagung. (S. 48) Stell Dir vor, Kohl singt Wagner, und nur Hannelore und Teltschik gehen hin.
Trotz alledem ist diesem landsmannschaftlich so farbigen Landeine besondere Homogenität, wie sie andere deutsche Länder auszeichnet, versagt geblieben. (S. 148) Schade, denn die andernorts übliche bunte Einfarbigkeit hätten wir uns doch gewünscht, auch in der Sprache.In ihrer schwülstigen Sprache und romantisierenden Betrachtungsweise lassen es diese Ausführungen freilich anevangelischer Klarheit fehlen und waren wenig geneigt, auf dievon kalvinistischer Nüchternheit geprägten Pfälzer Protestantenzu wirken (S. 104), schimpft unser katholischer Helmut über die landsmannschaftlich Andersfarbigen der Pfalz-SV (= Staatsbürgerliche Vereinigung), die nach Kriegsende gegen die CDU antrat. Die Sprache ist verräterisch. (Kohl im Südwestfunk, 12.11.1975). Er selbst spricht glasklar von ... nach Kriegsschluß ... (S. 2) und meint das Kriegsende damit, so wie Kohl mit »Friedensschluß« sicherlich den Kriegsanfang meinen würde.So spricht auch dasCommunique ... (S. 9) über z.B. ... französische Waffentaten ... (S. 22).Wobei der Enkel Adenauers nicht ganz sicher ist mit Patenonkel und Patentante: Bei der Wahl dieser Bezeichnung stand möglicherweise - wenn dies auch nicht besonders zum Ausdruck kam- die Tatsache Pate, daß ... (S. 33) Neben dem Patenstand der Tatsache bei der Bezeichnungswahl sei schließlich auf den ... schmerzhaften Schnitt mitten durch das WirtschaftszentrumMannheim-Ludwigshafen hingewiesen (S. 35), wo man sich doch gerade erst einen ... umfassenden Katalog zu Fragen der Wirtschaftspolitik zugelegt... (S. 157) hatte und wünscht, die Verbreiterung der kleinen und mittleren Besitzschichten sollte hierbei aufKosten übermäßig großer Eigentumsbildung gehen (S. 86), ein Wunsch den er teilt mit einem ... Kreis liberalgewonnener Männer (S. 97), was auch immer das sein mag.
Nach Kriegsverlust und Kriegsschluß mußte der besatzernde Franzose - Die französische öffentliche Meinung war tief betroffen ... (S. 19) - mit den undogmatisch unterbelichteten Pfalzopathen, ihrer »Sprache«, ihren Schreien und ihrem landsmannschaftlich so farbigem Mangel an allerlei Begabungen fertigwerden.Man schickte hartgesottene Profis: Auch bei der
Militärregierung selbst erschienen Offiziere mit »Pfalzerfahrung«. (S. 148)
Eine annähernd genaue Zusammenstellung derTodesopfer
Eine spezifisch christliche Politik, die die kirchlichen Bekenntnisse nicht berührt, ist daher im allgemeinen nicht möglich.Sieließe sich nur dort denken, wo der Gegensatz von christlich undnichtchristlich eindeutig wahrnehmbar ist ... (S. 78) Also berühren wir das kirchliche Bekenntnis und weisen damit nach, daß in der Pfalz niemand imstande ist, christlich und nichtchristlich eindeutig zu unterscheiden.Um das verstehen zu können, rüstet Pfalzmann Kohl zu einer Expedition durch Zeit und Raum: Bei der Betrachtung des politischen Lebens in der Pfalz erscheint es notwendig, einen Blick auf die Traditionen und politischen Gegebenheiten dieser Landschaft zu werfen. (S. 47)
Man mußte sich was einfallen lassen in der Pfalz, die ... in ihrerheutigen Gestalt ein Ergebnis der offenbar landschaftsgärtnerisch so wichtigen napoleonischen Kriege ist. (S. 47) Warum?Um derkatastrophalen Kassenlage der Provinz abzuhelfen ... (S. 45) Und schlimmer: Die Ernährungsschwierigkeiten waren ungeheuer angestiegen (S. 30), ... insbesondere die Ernährungslage in den deutschen Kriegsgefangenenlagern ... (S. 45) Die alles beherrschendeAufgabe war die Sicherung der Ernährung. (S. 45) Die einheitlicheForderung der Parteien galt der Verbesserung der katastrophalenErnährungslage. (S. 139) So ... beschäftigte sich der überparteiliche Ausschuß in gemeinsamen Sitzungen mit der Provinzialregierung hauptsächlich mit der auch weiterhin sehr kritischen Ernährungslage (S. 62) und kaute ... auch tagespolitische Fragen wie dasErnährungsproblem ... (S. 81) durch. gleich ins reine geschrieben im Alter von 28 Jahren"
Film von Thomas Fischer Der Kindermörder Jürgen Bartsch
Am 21. Juni 1966 nimmt die Polizei den 19-jährigen Metzgergesellen Jürgen Bartsch in der Wohnung seiner Adoptiveltern fest. Vier Jungen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren hat Bartsch umgebracht. Seinen ersten Mord beging er 1962, gerade 15 Jahre alt. Kein Serienmörder hat sich so offen zu seinen Taten geäußert, kein Sexualstraftäter wurde von so vielen Gutachtern untersucht wie Jürgen Bartsch - dennoch blieb er ein Rätsel. Der Fall beschäftigtJuristen, Ärzte, Psychologen und die Öffentlichkeit. Im Dezember 1967 wird Bartsch aufgrund umstrittener Gutachten zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Ein zweiter Prozess endet mit einem wesentlich geringeren Strafmaß. Bartsch wirdzu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt und später in einer psychiatrischen Heil- und Pflegeanstalt untergebracht. Schuldgefühle und Mordfantasien quälen ihn täglich, und 1976 stimmt er einer Kastration zu. Während der Operation stirbt Bartsch. Die Obduktion ergibt, dass eine falsche Dosierung des Narkosemittels den Tod verursacht hat - ein Kunstfehler, wie die Ärzte einräumen. Die erste Folge der vierteiligen Reihe "Die großen Kriminalfälle" verfolgt den Fall des Mörders Jürgen Bartsch.
Mit SCHWÖREN! Das haben wir jetzt erst gesehen... Der vorherige Beitrag >>> entstand unanbhängig davon. ABer es paßt ja ....
Dossier
Sonntag, 30. August 2009
"Genügend eigene Sachkunde"
Justizskandale und ihre Ursachen
Es passiert immer wieder, dass unschuldige Menschen verurteilt werden und ins Gefängnis gehen. Die dort verlorenen Jahre können nicht mehr aufgeholt werden. Aber wie kann es dazu kommen, dass Menschen zu Unrecht verurteilt werden?
Für Sabine Rückert ist es erschreckend leicht, im Gefängnis zu landen. Und zwar als Unschuldige, als Opfer eines Justizirrtums. "Das sind keine bedauerlichen Einzelfälle, sondern das ist ein richtiges Problem", ist die Gerichtsreporterin der Wochenzeitung "Die Zeit" überzeugt. Zig verlorene Jahre hinter Gittern können die Folge sein, der berufliche und soziale Ruin. Doch wie kommt es zu solchen Fehlurteilen - und wie könnten sie verhindert werden?
_________________ Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch, Falschanschuldigungen und Fehldiagnose Multiple Persönlichkeitsstörung: http://www.induzierte-erinnerungen.com/
Mitten in der Nacht stürmen Polizisten das Haus von Familie Waring und nehmen den Sohn Patrick mit. Der Vorwurf: Der 15-jährige soll ein 18-jähriges Mädchen bedroht und mehrfach vergewaltigt haben. Das Opfer belastet Patrick mit seiner Aussage schwer, eine Freilassung auf Kaution wird abgelehnt.
Es ist der Beginn eines Albtraums für die Familie: Wegen einer Straftat, die er nie begangen hat, wird der Sohn ein Jahr im Gefängnis sitzen. Patricks Eltern und Geschwister zweifeln keinen Moment an seiner Unschuld – doch die Kosten für Anwälte und unabhängige Rechtsmediziner, die schließlich skandalöse Ermittlungsfehler aufdecken, treiben die Warings in den Ruin [...]
Am Ende der nervenaufreibenden Gerichtsverhandlung hat eine Jury das letzte Wort: Sie erkennt auf „nicht schuldig“ – in allen Anklagepunkten.
Dennoch saß der 15-Jährige ein Jahr lang unschuldig im Gefängnis. Die Lügen eines Mädchens und die Fehler eines Justizsystems haben ihn für immer geprägt – und auch seine Familie, die der Kampf für Patricks Freiheit finanziell ruinierte.