Bei rund 800.000 verhandelten Fällen/Jahr 500 Bürger
unschuldig verurteilt? - Von Monika de Montagazon über Ralf Witte und Hubert
Schöpfer zu Gustl Mollath - Zum katholischen Prangertag zwei beherzte
Programmhinweise: VOX liefert ARD Steilvorlage für Gustl-Mollath-Doku. Ob die
dann auch den nächsten BAYERISCHEN FILMPREIS („Blauer Panther“) bekommt?
Die
Story im Ersten: Der Fall Mollath - In den Fängen von Justiz, Politik und
Psychiatrie
Das
Erste - Montag, 03.06.13 | 22:45 - 23:30 (45 Min.)
Wiederholungen:
04.06.2013
04:45 Uhr Das Erste - Die Story im Ersten: Der Fall Mollath - In den Fängen von
Justiz, Politik und Psychiatrie
09.06.2013
00:25 Uhr tagesschau24 - Die Story im Ersten: Der Fall Mollath - In den Fängen
von Justiz, Politik und Psychiatrie
„Seit mehr als sieben Jahren sitzt Gustl Mollath aus Nürnberg in der
geschlossenen Psychiatrie. Er hat alles verloren: Sein Haus wurde
zwangsversteigert, geblieben ist ihm nicht einmal ein Foto seiner Mutter.
"Ich hatte nicht einmal Punkte in Flensburg. Plötzlich sind Sie der
kriminelle Wahnsinnige", beschreibt Gustl Mollath sein Schicksal. Sein
Fall beschäftigt seit Monaten Medien und besorgte Bürger. (*) Der schlimme
Verdacht: Gustl Mollath wurde weggeschafft, um Steuersünder zu schützen. Haben
Justiz und Politik in dem Fall versagt? Oder wurde Gustl Mollath tatsächlich
bewusst in die Psychiatrie gesteckt?
Vor gut zehn Jahren: Gustl Mollath ist gut situiert, er restauriert
Ferraris, verkauft sie an betuchte Kunden. Seine Ehefrau ist Vermögensberaterin
bei der Hypovereinsbank, berät reiche Kunden bei der Geldanlage in der Schweiz.
Gustl Mollath versucht, sie davon abzubringen, informiert ihre Bank. Als der
Streit eskaliert, erstattet er Anzeige wegen Schwarzgeldgeschäften. Doch die
Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt nicht, nimmt stattdessen den unbequemen
Gustl Mollath ins Visier. Plötzlich soll er seine Frau misshandelt und Reifen
zerstochen haben. Ein fragwürdiges Gutachten bescheinigt ihm ein
"paranoides Gedankensystem", weil Gustl Mollath fest davon überzeugt
ist, dass seine damalige Ehefrau tief in ein ausgeklügeltes Schwarzgeldsystem
verstrickt ist.[…]“
Die Seite seines WA-Anwalts Dr. iur. h.c. Strate:
*
Schonungslose Analyse einer OSTAein a.D.
http://www.gustl-for-help.de/
(mit vielen Dokumenten)
Zur VOX/SÜDDEUTSCHE TV-Erstsendung hieß es noch: „In
Deutschland werden jährlich rund 800.000 Straftaten vor Gericht verhandelt -
fundierten Schätzungen zufolge sind davon etwa 20 Prozent Fehlurteile. Die
Justizirrtümer können jeden treffen - zu Unrecht müssen Betroffene dann unter
Geldstrafen, Bewährungsurteilen oder sogar mehreren Jahren Haft leiden. In der
zweistündigen Samstags-Dokumentation "Unschuldig im Gefängnis -
Justizopfer und ihr Kampf gegen Fehlurteile" (am 1. Dezember um 22:00 Uhr
VOX) berichtet Süddeutsche TV über Menschen, für die dieses unfassbare Schicksal
Realität wurde.“
Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr Kampf gegen
Fehlurteile
Am 01.06. um 22:10 Uhr
Mehr über Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr
Kampf gegen Fehlurteile - VOX.de bei
„Es ist der Albtraum schlechthin, der Tag, mit dem sich
alles im Leben ändert: Von einem Richter schuldig gesprochen 'Im Namen des
Volkes' und der Verurteilte weiß: Ich war es nicht. Doch keiner glaubt ihm und
er muss es beweisen. Justizirrtümer können jeden treffen. In der Bundesrepublik
Deutschland werden jährlich rund 500 Bürger unschuldig verurteilt. Bei rund
800.000 verhandelten Fällen ist das eine erschreckend hohe Quote. 'In dubio pro
reo', im Zweifel für den Angeklagten. Dennoch kommt es immer wieder zu diesen
Fehlurteilen. Das Leben des unschuldig Verurteilten ändert sich komplett - für
den Verurteilten, aber auch für seine Angehörigen. Existenzen werden zerstört,
Perspektiven vernichtet, Familien auseinandergerissen. Kommt das Justizopfer
letztendlich frei und wird ein Fehler der Justiz eingeräumt, kann die
Haftentschädigung den emotionalen Schaden nie wieder gut machen - den
finanziellen nur schwer. 25 Euro pro
Hafttag! Im internationalen Vergleich zahlt der deutsche Staat
erschreckend wenig für seine Opfer im Namen der Justiz. In der Dokumentation
zeigt Süddeutsche TV, wie der Rechtsstaat mit seinen Opfern umgeht und nur sehr
träge um Wiedergutmachung bemüht ist.[…]
Die Samstags-Dokumentation "Unschuldig im Gefängnis -
Justizopfer und ihr Kampf gegen Fehlurteile" (Produzent: Süddeutsche TV)
hat den Bayerischen Fernsehpreis "Blauer Panther" gewonnen.
"Der Autor Frank Rudnick stellt in dieser bewegenden
Dokumentation auf VOX Personen in den Mittelpunkt, für die die Gesellschaft den
lapidaren Begriff der 'Justizopfer' verwendet. Eindringlich, aber nicht
larmoyant schildert Rudnick den Alltag der Menschen, die auf Grund von
Fehlurteilen lange, teils viele Jahre, im Gefängnis saßen. Unbescholtene Bürger
sind sprichwörtlich über Nacht Verdächtige. Die Justiz zeigt sich bei
vermeintlicher Überführung der Verdächtigen unerbittlich. Die Betroffenen und
deren Familien und Freunde erleben reale Albträume. Rudnick gelingt zu bester
Sendezeit am Samstagabend ein einfühlsamer Einblick in Einzelschicksale.
[...]", so die Begründung der Jury.
VOX-Chefredakteur Kai Sturm: "Ich freue mich sehr über
diese Auszeichnung. Mit ,Unschuldig im Gefängnis' ist es dem Autor Frank
Rudnick und Süddeutsche TV gelungen, die dramatischen Lebensgeschichten von
Menschen, die zu Unrecht im Gefängnis saßen, auf eine ganz besonders packende
aber auch gefühlvolle Art und Weise zu erzählen - dafür und für die jahrelange
gute Zusammenarbeit möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Hochkarätige
Sendungen wie diese sind der Grund dafür, dass Dokumentationen auch in Zukunft
fester Bestandteil des VOX-Programms sein werden."
Auch Petra Glinski, Geschäftsführerin von Süddeutsche TV,
freut sich: "Die Dokumentation ,Unschuldig im Gefängnis' war eine ganz
besondere Herausforderung. Wir wollten Menschen portraitieren, die jeglichen
Glauben an Recht und Gerechtigkeit verloren haben. Und waren dankbar, dass die
Protagonisten die Kraft fanden, uns ihre Geschichte zu erzählen, obwohl damit
ihr ganz persönlicher Albtraum wieder sehr präsent war und oftmals alte Wunden
erneut aufgerissen wurden. Unser Autor Frank Rudnick hat sich bei seiner Arbeit
nicht von einer - berechtigten - Empörung leiten lassen, sondern akribisch
recherchiert, Informationen gesammelt und alle Seiten gehört. Aus
Produzentensicht ist es ein großes Privileg, dass VOX für diese Thematik 90
Minuten Sendezeit zur Verfügung stellte."
Eine Wiederholung der preisgekrönten Samstags-Dokumentation
"Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr Kampf gegen
Fehlurteile" zeigt VOX am 01.06.2013 um 22:10 Uhr.
Hintergrundinformationen:
Die Samstags-Dokumentation "Unschuldig im Gefängnis -
Justizopfer im Kampf gegen Fehlurteile" wurde am 1. Dezember 2012 um 22:00
Uhr bei VOX ausgestrahlt. Süddeutsche TV berichtete in der zweistündigen
Sendung über Menschen, die Opfer von Justizirrtümern wurden. Unter anderem
beleuchtete die Dokumentation den Fall von Familienvater Ralf Witte aus
Hannover, dem 2001 vorgeworfen wurde, sich an einem damals 15-jährigen Mädchen
vergangenen zu haben. Zur Tatzeit war der Straßenbahnfahrer auf einem Familienfest
und hatte mit über 30 Zeugen eigentlich ein wasserdichtes Alibi. Trotzdem wurde
er zu zwölf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Erst nach fünf Jahren in
Haft gelang es seinem Rechtsanwalt, bei einem Wiederaufnahmeverfahren die
Freiheit von Ralf Witte zu erkämpfen. Dabei kam unter anderem heraus, dass das
angebliche Opfer ein ärztliches Attest gefälscht hat. Außerdem berichtete die
Samstags-Dokumentation über Monika de Montgazon. Sie saß 889 Tage unschuldig im
Frauengefängnis, weil sie ihren schwer krebskranken Vater umgebracht haben
soll, indem sie in seinem Haus Feuer legte. Erst nach zwei Jahren wurde klar:
Die Brandgutachten waren fehlerhaft, die Arzthelferin ist unschuldig.
Pressekontakt:
VOX Presse und Kommunikation, Magnus Enzmann, Tel.: 0221/456-81518
Bei Fotowünschen: VOX Bildredaktion, Lotte Lilholt, Tel.:
0221/456-81512