Jugendrichterin Ruth Sieveking ist seit 30 Jahren im Amt und gilt als "Die Mutter des Amtsgerichts". Auch bei den jugendlichen Straftätern genießt sie hohes Ansehen, selbst wenn die Strafe mal härter ausfällt. Engagiert kämpft die 58-jährige für richterliche Unabhängigkeit und gegen Kritik von Medien und Politik. "Wenn wir nicht an das Gute im Menschen glauben, haben wir den Beruf verfehlt", sagt sie.
Für Proberichter Lars Fricke steigt der Druck. In wenigen Wochen endet seine Probezeit, dann wird sich entscheiden, ob er zum Richter auf Lebenszeit ernannt wird oder nicht. Für ihn ist Richter ein Traumberuf mit "der Freiheit eines Künstlers und der Sicherheit eines Beamten".
Sendedaten
Sonntag, 7. Februar 2010, 21.45 Uhr
Credits
Richter: lebenslänglich
Dokumentarfilm von Sonia Otto und Dieter Ratsch, Deutschland 2005
Redaktion: SWR, Jutta Krug
BTW: Was macht eigentlich der frühere Richter und Senator Barnabas Schill?
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"An das Gute im Menschen glauben"
Jugendrichterin Ruth Sieveking ist seit 30 Jahren im Amt und gilt als "Die Mutter des Amtsgerichts". Auch bei den jugendlichen Straftätern genießt sie hohes Ansehen, selbst wenn die Strafe mal härter ausfällt. Engagiert kämpft die 58-jährige für richterliche Unabhängigkeit und gegen Kritik von Medien und Politik. "Wenn wir nicht an das Gute im Menschen glauben, haben wir den Beruf verfehlt", sagt sie.
Für Proberichter Lars Fricke steigt der Druck. In wenigen Wochen endet seine Probezeit, dann wird sich entscheiden, ob er zum Richter auf Lebenszeit ernannt wird oder nicht. Für ihn ist Richter ein Traumberuf mit "der Freiheit eines Künstlers und der Sicherheit eines Beamten".
Richter a. D. Rüdiger Warnstädt ist bereits seit einigen Jahren pensioniert. Zu Amtszeiten war er ein kontroverser und viel zitierter Amtsrichter. Er machte den Gerichtssaal zur Bühne. "Der ungekrönte König vom Amtsgericht" reist seit seiner Pensionierung als Autor von einer Lesung zur nächsten und berichtet aus seinem reichen Erfahrungsschatz.
Persönlichen An- und Einsichten
Lothar, 19, aus Schöneberg steht zum wiederholten Mal vor Gericht. Die Anklage: schwere Körperverletzung. Ob er auch dieses Mal eine Haftstrafe vermeiden kann, ist fraglich. Noch etwas anderes macht ihm Sorgen: Seine Verhandlung wird nicht - wie in den früheren Gerichtsverhandlungen geschehen - von Frau Sieveking geführt werden, zu der er ein großes Vertrauen entwickelt hat, sondern von einem ihm fremden Richter.
Den persönlichen An- und Einsichten der Richter gegenüber stehen die Erwartungen des Bürgers an das Urteil und die Folgen, die sich aus dieser Entscheidung ergeben. So entsteht ein facettenreiches Bild der Menschen, auf die wir, die Bürger, bei der Suche nach Gerechtigkeit im Gerichtssaal treffen.
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?query_string=richter&days_published=365&scsrc=1
http://www.ruedigerwarnstaedt.de/