Montag, 1. Dezember 2014

Alle Jahre wieder ... Rechtsstaat am Limit – Überforderte Richter, verschleppte Verfahren

Gustl Mollath (siehe aktuelles Buch von RA STRATE (HH)), Kachelmann, Horst Arnold etc. ... Man muß ja irgendwie einmal im Jahr eine Entschuldigung weihnachtlich zauberm. Mir kommen - natürlich vor Rührung - die Tränen:
In vielen deutschen Gerichten herrscht immer häufiger Personalnot bei Richtern, sodass sich die Bedingungen für eine gute Rechtsprechung in den letzten Jahren vielerorts verschlechtert haben. Die Folge: Die Gerichte sind überlastet, Prozesse ziehen sich unnötig in die Länge und es bleibt weniger Zeit für die Bearbeitung der Rechtsfälle.
So wurde beispielsweise ein Vergewaltiger in Bayern vor Prozessbeginn aus der Untersuchungshaft entlassen, obwohl Wiederholungsgefahr drohte und sich sein Opfer bis zu seiner Verurteilung erneut ängstigen musste. In Nordrhein-Westfalen wird seit Jahren gewalttätigen Hooligans kein Prozess gemacht, obwohl die Anklage lange schon vorliegt. Und in Baden-Württemberg ermöglicht die Justiz mutmaßlichen Drogenhändlern durch die Entlassung aus der Untersuchungshaft bis zum Prozessbeginn sogar die Flucht.
Bundesweit fehlen nach Schätzungen des Deutschen Richterbundes mittlerweile ungefähr 2000 Richter und Staatsanwälte. Dadurch gerät in Deutschland die unabhängige und leistungsfähige Justiz in Gefahr, die eine unverzichtbare Voraussetzung für einen Rechtsstaat ist, warnen Experten.
Wo es da diesjährige Rührstück gibt? Na, im Winterwonderland beim ZDF.

Frontal21 über Personallücken bei Richtern und die Folgen für den Rechtsstaat.

Ausblick auf die gesamte Sendung von heute Dienstag, 2. Dezember 2014, 21.00 Uhr!