Freitag, 28. August 2009

Thilo Sarrazin unter Verdacht der Untreue? Staatsanwaltschaft ermittelt

Jetzt wird's aber ganz geil! Laut WELT (und anderen -ntv) ermittelt die STA gegen den geizigen Thilo Sarrazin (Hartz-IV-Menü: Drei Gänge für drei Euro), dessen Name irgendwie nach Migrationshintergrund klingt (siehe unten), wegen des Verdachts der Untreue.

Dann muss er sich aber jetzt wohl etwas wärmer anziehen. Die gefühlte Kälte dürfte sonst bald nicht mehr auszuhalten sein.
Manchem HARTZ IV-Empfänger wird dagegen wohl bei den Meldungen ganz warm ums Herz.
Und mancher Beamte, der sich vor kurzem warm schaffen sollte, wird gleich und zur Feier des Tages noch heute die Heizung aufdrehen... . Mit steigender Besoldungsstufe mindestens 3 Grad bis zur Dampfsauna..

Übrigens: Hat der Mohr seine Schuldigkeit getan, kann er gehn????

Sarrazin , var. Sarazin ,-ain , sobriquet particulièrement méridional , d'après le nom des Sarrazins , noté dans la région d'oil , plus fréquemment , par le nom des Mores . Ce sobriquet a du s'appliquer à un individu à la peau basanée .
Viens du bas latin "saracenus" habitant de l'Arabie. Pendant tout le Moyen-Age le nom s'est appliqué aux musulmans d'Afrique et d'Espagne.

Sarrazin, var. Sarazin,-ain, Spitzname besonders südlich, nach dem Namen der Sarazenen, beachtet in der ÖL(sic!)-Region, häufiger, durch den Namen der Mauren. Dieser Spitzname wurde auch auf eine Einzelperson mit sonnenverbrannter (braungebrannter)Haut angewandt.

Kommt von lat. "saracenus" Einwohner Arabiens. Während des gesamten Mittelalters wurde der Name auf die Muslime in Afrika und Spanien bezogen.
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Thilo Sarrazin
Eisige Zeiten
"Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können."
FOCUSonline 29 07 2008 10:53 Uhr

Prozessaufspürer! - Prozeßaufspürer! - Sykophant! - Noch so'n Vogel für den Duden...Prozessaufspürerin! - Prozeßaufspürerin! - Sykophantin!

Erste! Die Rechtsanwäldin hat ihn als Erste in neuer deutscher Rechtschreibung aufgespürt und hiermit veröffentlicht: den Prozessaufspürer!

In den DUDEN mit ihm!

Obwohl millionenfach vorhanden - unter anderem Tarnkleid/in neuem Gewand/Gefieder - ist er/war er unter seinem alten Namen allein einmal im Google-Universum zu finden: als Prozeßaufspürer. (als Weltkulturerbe steht der Bergriff damit leider schon unter creativ common license - ;-) )

Der Sykophant (natürlich nach dem AGG gleich auch in der gleichgestellten Version als Sykophantin, Prozeßauspürerin [alte Rechtschreibung] und Prozessaufspürerin im antiken Athen wohl bekannt und in Aristophanes' "Die Vögel" (nicht verwechseln mit Hitchcocks Drama "Die Vögel") verewigt, tauchte er/sie später gelegentlich eher selbst in der schwarzem Gefieder kurz unter anderer Bezeichnung auf und dann wieder unter. Aus dem Mittelalter stammt denn dann auch der Spruch:

"Der größte Lump (schlimmste Mensch?)
im Land ist und bleibt der Sykophant."


WIKIPEDIA weiß gar Übles zu berichten:

"404 v. Chr. wurden unter der
Tyrannenherrschaft der Dreißig mehrere Sykophanten hingerichtet.
Nach der Wiederherstellung der Demokratie blühte jedoch auch das Sykophantenwesen erneut auf."


Es darf daher auch nicht verwundern, wenn er/sie sich trotz des Risikos (siehe auch unten) auch heute noch gelegentlich blicken läßt.

Nette kollegiale Geste dagegen dies:
NJW 32/2009 S. 2363f
NJW 34/2009 S. 2509f

Hier sei denn auch nochmal bei der Gelegenheit an den guten Aristophans erinnert:
Aristophanes: Sämtliche Komödien. Zürich 1952, Band 2, S. 53-67.
Lizenz:
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Ein Sykophant tritt auf.


SYKOPHANT.

»Was für Vögel sind denn das, von Gefieder bunt«,

Doch im übrigen bettelarm?

Sprich, »du flügelausreckende, bunte Schwalbe!«

PISTHETAIROS.

Nun kommt die schwere Not uns auf den Hals!

Da gluckst und überläuft uns wieder einer.

SYKOPHANT.

Noch einmal: »flügelausreckende, bunte« –

PISTHETAIROS.

Der, scheint es, spielt auf seinen Mantel an:

Der braucht wohl mehr als einer Schwalbe Flaum.

[65] SYKOPHANT.

Wer sorgt hier für Befiederung der Fremden?

PISTHETAIROS.

Der Mann bin ich! Was steht zu Dienst? Sag an!

SYKOPHANT.

Ei, Flügel, Flügel! Was bedarf's der Frage?

PISTHETAIROS.

Du denkst wohl nach Pellene hinzufliegen?

SYKOPHANT.

O nein, ich bin Gerichtsbot' auf den Inseln

Herum und –

PISTHETAIROS.

Sykophant? – Ein schönes Amt!

SYKOPHANT.

Prozeßaufspürer! Um von Stadt zu Stadt

Zitierend mich zu schwingen, brauch' ich Flügel.

PISTHETAIROS.

Geht das Zitieren denn mit Flügeln besser?

SYKOPHANT.

O nein, es ist nur der Piraten wegen!

Und heim dann kehr' ich mit den Kranichen,

Statt mit Ballast den Kropf gefüllt mit – Klagen!

PISTHETAIROS.

Das ist dein Handwerk also! Noch so jung

Und schon Spion und Sykophant auf Reisen?

SYKOPHANT.

Was soll ich machen? Graben kann ich nicht –

PISTHETAIROS.

Es gibt, bei Gott, doch ehrliche Gewerbe,

Von denen sich ein Mensch in deinem Alter

Ernähren sollt', und nicht vom Händelstiften!

SYKOPHANT.

Salbader! Flügel brauch' ich, nicht Moral!

PISTHETAIROS.

Mit meinem Wort beflügl' ich dich!

SYKOPHANT.

Wie soll

Mich das beflügeln?

PISTHETAIROS.

Ei, durch Worte macht

Man jedem Flügel!

SYKOPHANT.

So?

PISTHETAIROS.

Und hast du nie

Gehört, wie Väter in den Baderstuben

Vor jungen Leuten manchmal also sprachen:

›Mein Jung' hat Schwung, Diitrephes beflügelt

Ihn durch sein Wort – zum Reiten und zum Fahren!‹

Ein andrer meint: der seine habe Schwung

[66] Fürs Trauerspiel, hochfliegend sei sein Geist –

SYKOPHANT.

So könnten Worte Flügel geben?

PISTHETAIROS.

Freilich!

Durch Worte schwingt der Genius sich auf,

Der Mensch erhebt sich! – Und so will auch ich

Mit wohlgemeinten Worten dich beflügeln

Zur Ehrlichkeit –

SYKOPHANT.

Das willst du? – Ich will nicht!

PISTHETAIROS.

Was willst du denn?

SYKOPHANT.

Nicht schänden mein Geschlecht!

Ererbt hab' ich das Sykophantenhandwerk:

Drum gib mir schnelle, leichte Fittiche,

Vom Habicht oder Falken, daß die Fremden

Ich herzitieren, hier verklagen kann

Und dann ausfliegen abermals –

PISTHETAIROS.

Verstehe!

Du meinst: gerichtet soll der Fremde sein,

Noch eh' er hier ist?

SYKOPHANT.

Völlig meine Meinung!

PISTHETAIROS.

Er schifft hierher, indes du dorthin fliegst,

Um sein Vermögen wegzukapern?

SYKOPHANT.

Wohl!

Flink wie ein Kreisel muß das gehn!

PISTHETAIROS.

Verstehe!

Ganz wie ein Kreisel! – Ei, da hab' ich eben

Scharmante Flügel von Kerkyra – schau!


Zeigt ihm die Peitsche.


SYKOPHANT.

Au weh, die Knute!

PISTHETAIROS.

Schwingen sind's, mit denen

Du mir hinschwirren sollst ›flink wie ein Kreisel!‹


Peitscht ihn durch.


SYKOPHANT.

Au, au!

[67] PISTHETAIROS.

So fliege doch, Halunke, fliege!

Erzgauner, tummle dich, frischauf! Ich will

Die Rechtsverdreherpraxis dir versalzen!


Sykophant ab.

Zu den Sklaven.


Nun packt die Federn ein! Wir wollen gehn!


Ab.


ERSTER HALBCHOR.

Viel des Neuen, Wunderbaren

Haben wir auf unserm Flug

Schon gesehn! Vernehmt und staunet:

Aufgeschossen, fern von Kardia,

Ist ein seltsam fremder Baum,

Und der heißt: Kleonymos –

Ist im Grund zu nichts zu brauchen,

Aber stämmig sonst und groß;

Sykophantenfrüchte trägt er

Stets im Frühling, goldumlaubte, –

Aber nackt im Wintersturme

Steht er da, schildblätterlos!

ZWEITER HALBCHOR.

In der ampellosen Wüste,

Der ägypt'schen Finsternis

Nah gelegen ist ein Land;

Allda schmausen und verkehren

Menschen mit Heroen immer

Früh, doch spät am Abend nicht!

Denn geheuer ist es nicht,

Ihnen zu begegnen nachts:

Würd' ein Sterblicher dem Heros

Da begegnen, dem Orestes, –

Schwer vom Schlag getroffen würd' er,

Ausgezogen bis aufs Hemd!


Quelle:
Aristophanes: Sämtliche Komödien. Zürich 1952, Band 2, S. 53-67.
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Prangende Wirkung durch Photos bei vollständiger Namensveröffentlichung von Rechtsanwälten bei Falsch-Paraphrasierung von Gerichtsurteilen

Wie peinlich ist >>>> DAS ("Die volle Namensnennung von Rechtsanwälten bei ") denn? - Jeder blamiert sich halt so gut er kann .. Eigentlich wollten wir ohnehin mal einen Beitrag über das Stille-Post-Spiel für Juristen im Stile unseres Lieblingsprofs Fritjof HAFT ("Einführung ins juristische Lernen") schreiben. Doch DAS kam uns noch dazwischen. Auch wenn man uns in der Folge bis ins siebte Glied verfolgt, unsere Kinder und Kindeskinder und Kindeskindeskinder schändet und diese im Internet anprangert, DAS muss jetzt raus: (Solange der Link noch funzt.)
"Tilmann" war schneller und hat es schon über Nacht mit einem qualifizierten "Häh?" kommentiert und näher ausgeführt: "Bei 7 W 56/07 geht es um die Veröffentlichung von Urteilen allgemein, dass es eine Abwägung geben muss etc. Nicht um die Nennung von beauftragten Anwälten. "
Bender/Nack/Teuer (Tatsachenfeststellung vor Gericht) geben zu Recht in ihrem Schinken (leider nur) Strafrichtern die Empfehlung - ich paraphrasiere jetzt mal (das Zitat finde ich noch, wird nachgepflegt ;-) - Habe das Buch gerade nicht zur Hand.)

"Paraphrasieren Sie nicht(zitieren Sie nicht SINNGemäß).
Sie können es nicht."



"


Das sollten dann auch gelegentlich Anwälte (und ihre Mitarbeiter) tun, insbesondere dann, wenn sie mit prangendem Vollbild (ohne schwarze Balken!) und unter voller Namensnennung - also ohne Scham offensichtlich - ein Urteil "zitieren", das sie offensichtlich nicht verstanden haben.
Gelegentlich sollten sie vorher mal inFachzeitschriften lesen, in denen sie laut Homepage wohl nicht selbst publizieren: c´t-Aufsatz (http://www.dr-bahr.com/download/kaufmann-nachgetreten-oder-nachgehakt.pdf) von RA Kaufmann als PDF via Dr. Bahr "Nachgetreten oder nachgehakt?".

[...]

Advokaten

Nicht selten findet man auch juristische Dokumente im Web, in denen die Namen der

beteiligten Rechtsanwälte einschließlich der Kanzleiadresse zu lesen sind. Sowohl das

Oberlandesgericht München als auch das Oberlandesgericht Hamm fanden an

der ungeschwärzten Publikation nichts Anstößiges.[...]



Oder: Dr. Bahr 14.12.08: KG Berlin: Veröffentlichung von anwaltliche Schriftsätzen



Es wäre ja auch recht merkwürdig, wenn LehrerINNEN ge(s)pickt werden dürften, Anwälte sich nur selbst (z.B. auf der Homepage) positiv darstellen und loben dürften.
Sich z.B. in PR-Datenbanken eintragen, die ein (für den potentiellen Mandanten/die Mandatntin, der/die eben übers Internet suchen) nicht nachvollziehbares Rating- und Ranking-System haben, bei dem man den Eindruck nicht los wird, als säßen am anderen Ende der Welt willige und billige Chinesen, die für Entgelt "über Nacht" voten, dass es eine Art hat und z.B. eine neu eingetragene Anwältin eben über Nacht im Ranking nach oben katapultieren.
Nein, umgekehrt wird natürlich ein Schuh draus: Gerade durch die namentliche Zitierung von Anwälten (aus Schriftsätzen, Urteilen) muss bei einem Angebot von inzwischen über 153.000 einem Wildwuchs und dem Vergessen von Standesregeln Einhalt geboten werden.
Damit eben keine sinnlosen (von vorneherein aussichtslosen) Prozesse geführt werden.

ANALOGES gilt im Übrigen auch für (psychologische) "GUTACHTER", die mit Auszügen ihrer geistigen Ergüsse, die ja auch eine Entscheidung IM NAMEN DES VOLKES vorbereiten, mit Voll-Namensnennung eben dafür geradestehen müssen/sollen - wie z.B. die Entschediung des LG Berlin 16 0 940/05 verkündet am 07.11.2006 zeigte. (FUNDSTELLE - HIER bei www.system-familie.de)