Mittwoch, 27. Oktober 2010

Causa Kachelmann: «Die Vernehmung von Sabine W. ähnelt dem ‹an den Pranger stellen›»«Die Vernehmung von Sabine W. ähnelt dem ‹an den Pranger stellen›»

Schon interessant, wen man in der Schweiz alles zur Jura-Professorin beruft! - Schon interessant deren (gegenderte?) Position zu den (deutschen?) rechtsstaatlichen Basics ! - Aber offensichtlich eine Späteinsteigerin - zumindest bzgl. des Kachelmann-Prozesses. (Und durchaus eingeschränkter Sachverhalts- und Kachelmann-Prozesskenntnis). Nicht nur, dass Jörg Kachelmann schon von Beginn an durch permanente Durchstechereien und Veröffentlichungen aus den Ermittlungsakten (an denen sich insbesondere der FOCUS nicht mit Ruhm bekleckert hat) vor Verurteilung bereits an den Pranger gestellt wurde, kann natürlich bzgl. des ANGEBLICHEN OPFERS, das gerade jetzt wieder die gesamten Medien höchst professionell mit ihren Belastungseifer und Aggravierungstendenz instrumentalisierte ("Der Soziopath von nebenan" ist inzwischen auf den Bestseller-Listen!!!! - Mission acclomplished!) und als Kindergarten vorführte, nun wirklich keine Rede sein. Sie wird in VÖLLIGER ABSCHOTTUNG (siehe auch unten) VERNOMMEN! (Wo bitte ist da welcher Pranger?)
Wie war das mit dem unterschiedlichen Gerechtigkeitsempfinden (vor- und nachempfunden von der abgebrochenen Psychologie-Studentin Alcie Schwarzer) der beiden Geschlechter, über das man sich HIER und HIER schon köstlich amüsierte?

Auch ähnelt diese spezielle Situation dieser Zeugenvernehmung dem «an den Pranger stellen».

Was für ein Schwachsinn!

Offensichtlich weiß die Dame nicht mal, was ein deutscher Pranger ist/war (wenn sie bei ihrer Analogie-Feststellung nicht überhaupt etwas verwechselt hat! - Schlimm, so etwas!) . Aber selbst in der Schweiz läßt sich ja WIKIPEDIA erreichen.

PrangerWikipedia

Der Pranger, Schandpfahl oder Kaak war ein Strafwerkzeug in Form einer Säule, eines Holzpfostens oder einer Plattform, an denen ein Bestrafter gefesselt und ...

Pranger - Wikipedia, the free encyclopedia

- [ Diese Seite übersetzen ]
The Pranger is a German physical punishment device related to the stocks and the pillory. The Middle Low German word means something that pinches badly. ...
en.wikipedia.org/wiki/Pranger - Im Cache - Ähnliche Seiten

Soll etwa auch hier eine Beweislastumkehr und Verurteilung auf Zuruf erfolgen. Wenn hier etwas an Mittelalter erinnert, dann doch wohl der Versuch mittels Traumaltolige die BGH-Forderung zu erfüllen und die "Nullhypothese" zu widerlegen, was grundsätzlich nicht möglich ist und auf die Art mittelalterliche "Gottesbeweise" hinauslaufen würde.

Und was hat das mit Pranger zu tun? ( Juristen heutzutage: Hauptsache, irgendwas mit Medien!?!?!)

Pressemitteilung im Verfahren gegen J. Kachelmann

Datum: 26.10.2010

Kurzbeschreibung:


Weiterer Ablauf der Hauptverhandlung

Die Vernehmung der Nebenklägerin wird am Mittwoch (27.10.2010) um 10.00 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt. Sollte die Befragung der Nebenklägerin beizeiten abgeschlossen sein, ist noch am Nachmittag die Vernehmung eines Zeugen (kein Polizist) beabsichtigt. Aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte wird der Zeuge nicht namentlich benannt. Aus diesem Grund wird auch nicht mitgeteilt, ob es sich um eine männliche oder weibliche Person handelt. Auch über den Gegenstand des Beweisthemas werden keine Angaben gemacht. Bitte sehen Sie daher von weiteren Anfragen ab.

http://www.landgericht-mannheim.de/servlet/PB/menu/1260733/index.html?ROOT=1160629

"Unschuldig hinter Gittern - Wenn Polizisten zu falschen Geständnissen drängen" ... oder schlecht ermitteln/befragen -Wahrheitsfindung/Verbesserung

Verbesserung der Wahrheitsfindung im Strafverfahren

Nicht nur die Anfangsermittlungen im Falle des Moderators Jörg Kachelmann zeigen mal wieder eklatante Schwächen beim "Erts-Filter".
"Ein Familienvater wird erschlagen, zerstückelt, die Leiche den Hunden zum Fraß vorgeworfen. Diese Grausamkeiten gestehen vier Angehörige nach wochenlangen Vernehmungen. Obwohl sie die Geständnisse später widerrufen, den Druck durch die Vernehmer beklagen, verurteilt sie das Gericht. Jahrelang sitzen sie im Gefängnis, dann wird die Leiche des vermeintlich Ermordeten am Steuer seines Fahrzeugs aus der Donau geborgen - weder wurde er erschlagen, noch zerstückelt. Vergangene Woche begann in Landshut das Wiederaufnahmeverfahren gegen die vier Beschuldigten. Auch in anderen Fällen wurden Angeklagte verurteilt, weil sie ein Geständnis ablegten, das sich später als falsch herausstellte. Experten fordern deshalb, jede Vernehmung mit Tonband oder Kamera aufzuzeichnen." -

Frontal21 über fragwürdige Vernehmungsmethoden, falsche Geständnisse und Fehlurteile.http://www.frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,8122190,00.html

ZDF Mediathek:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1174368/Falsche-Gestaendnisse?bc=sts;sta#/beitrag/video/1174368/Falsche-Gestaendnisse


Das ist die eine Seite der Medaille. Aber auch der Fall Jörg Kachelmann zeigt eine dramatische Lücke beim Versuch der der Wahrheitsfindung bereits im frühesten Stadium der Ermittlungen. Schon in der ersten Auflage unserer Dauerempfehlung BENDER/NACK wurde die in anderen Ländern längst übliche Videoaufzeichnung gefordert, zumal sie mitterweile überhaupt kein Kostenfaktor mehr darstellt, vielmehr zwischenzeitlich erhebliche Zeit und Kosten sparen helfen würde. Ganz angesehen vom Zweck die Zeugenreaktion (Körpersprache 80% der Kommunikation) von ANfang an und nachvollziehbar festzuhalten. Zeugen, Beschuldigte udn auch Polizeibeamte selbst zu schützen, Fehlverhalten zu erkennen und durch Schulungen abzustellen und falsche Paraphrasierungen durch mit ihrer Muttersprache kämpfende, protokollierende Polizeibeamte mit selektiver Wahr-Nehmung(!) und Wahr-Gebung einzuschränken.

UPDATE: BREAKING NEWS:

Mordfall Peggy: Ermittlungen gegen Polizisten

Bayreuth/Hof (Bayern) – Überraschende Entwicklung im Mordfall Peggy: Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt gegen unbekannte Polizisten wegen des Vorwurfs der Aussage-Erpressung. Am Mittwoch soll ein ....

Nicht nur im Falle Kachelmann (sondern auch bei der vergeblichen Suche nach der nach einer Studentenfete vermißten Studentin Tanja Gräff, wo über 1000 Vernehmungen von Studenten, z.T. mit Migrationshintergrund, in Polizeideutsch transkripiert wurden. - Was sollte da noch rauskommen?) hätte bereits viel Leid vermieden werden können. Die Gutachter hätten stattdessen bereits auf die "Erzählungen" (mit den frischesten Erinnerungen ohne vermeintliches "plötzliches Traumavergessen aufsetzen können und hätten sich nicht mit vergesslichen Polizeibeamtinnen - angeblichen Profis - begnügnen müssen...) Damit hätte auch die Qualität der "Einschätzungen" (Gefühle" der Beamtinnen bei der Wiedergabe ihrer Eindrücke) eingeordnet werden können.

http://www.brak.de/seiten/pdf/Stellungnahmen/2010/Stn1.pdf
HÜBSCHES ZITAT:
"Die forensische Erfahrung zeigt, dass sowohl der Ablauf als auch der Inhalt von Beschuldigten- und Zeugenvernehmungen im Ermittlungsverfahren im weiteren Verlauf des Verfahrens, insbesondere in der Hauptverhandlung, häufig und in aufwändiger Weise thematisiert werden und für Kontroversen zwischen den Verfahrensbeteiligten sorgen. Es darf als allgemeinkundig gelten, dass die Wiedergabe einer Aussage durch den Vernehmenden oder den Protokollführer missglücken kann (BVerfG NJW 1975, 103, 106)."

Verbesserung der Wahrheitsfindung im Strafverfahren

Die BRAK hat schon früh in diesem Jahr mit der BRAK-Stellungnahme-Nr. 1/2010 den Gesetzesentwurf zur Verbesserung der Wahrheitsfindung im Strafverfahren durch verstärkten Einsatz von Bild-Ton-Technik vorgelegt. Der Entwurf sieht eine Ausweitung der bestehenden Vorschriften über die Aufzeichnung von Vernehmungen im Ermittlungsverfahren auf Bild-Ton-Trägern und die Einführung des Videoprotokolls bei tatrichterlichen Hauptverhandlungen vor dem Landgericht und Oberlandesgericht in Strafsachen vor. Damit soll dem dringenden Bedürfnis nach einer Dokumentation von entscheidungserheblichen Vernehmungen, die für alle Verfahrensbeteiligten eine möglichst hohe Richtigkeitsgewähr bieten, Rechnung getragen werden. Zahlreiche Probleme, die allein aus der herkömmlichen Art und Weise der Dokumentation in Form eines schriftlichen Vernehmungsprotokolls resultieren, können durch den Einsatz moderner Bild-Ton ausgeräumt werden.

Das gehört dabei auch hierher:

Freiburg: SMS lässt Lügengebäude einer Frau einstürzen - badische ...

27. Juni 2009 ... 21-jährige bezichtigte ihren Freund der Vergewaltigung.
www.badische-zeitung.de/.../sms-laesst-luegengebaeude-einer-frau-einstuerzen--16495880.html

Die Rechtsanwäldin | vor 6 Tagen — Würden deutsche Tüftler und Ingenieure so arbeiten, würde sich das Ausland über die Bezeichnung "Made in Germany" schlapplachen; wir wären ein Agrarland geblieben. Würden Banker so arbeiten gäbe es täglich zweimal einen Börsencrash. Angesichts von Phänomenen wie die des "Phantoms von Heilbronn" und des gestern Freigelassenen und des gerade wied…

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