Freitag, 13. November 2009

Gut zu wissen: Justiz informiert sich über NS-Schauprozesse bei sachkundiger und einfühlsamer Erläuterung

Originalfilm über Prozesse gegen Hitler-Attentäter im Bundesarchiv in Koblenz gezeigt-

Am 12. November 2009 haben zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Koblenzer Justizbehörden eine Filmvorführung im Bundesarchiv in Koblenz besucht, bei der der nationalsozialistische Propagandafilm „Verräter vor dem Volksgericht” gezeigt wurde.Zu der Veranstaltung hatte der Präsident des Oberlandesgerichts Koblenz, Ralf Bartz, eingeladen. An der sehr gut besuchten Filmvorführung nahmen auch Justizminister Dr. Heinz Georg Bamberger, fast alle Präsidenten der rheinland-pfälzischen oberen Landesgerichte, die Präsidenten des Oberlandesgerichts Köln und des Verwaltungsgerichts Köln und eine große Gruppe Kölner Juristinnen und Juristen teil. Die Filmausschnitte erläuterte Frau Gisela Müller, Mitarbeiterin des Bundesarchivs, sehr sachkundig und einfühlsam.

Am 20. Juli 1944 verübte eine Widerstandsgruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler. Viele der an dem Anschlag Beteiligten verurteilte der sogenannte „Volksgerichtshof” unter seinem Präsidenten Roland Freisler in unwürdigen, für die Angeklagten bewusst äußerst demütigenden Schauprozessen zum Tode. Diese Schauprozesse wurden zu Propagandazwecken auf Film aufgenommen. Der gestern gezeigte Film hat wesentliche Inhalte der Hauptverhandlungen gegen die Beteiligten am Attentat vom 20. Juli 1944 zum Gegenstand. Das historische Filmmaterial wird im Bundesarchiv verwahrt.

OLG-Präsident Bartz dankte in seiner Begrüßung dem Präsidenten des Bundesarchivs, Herrn Prof. Dr. Hartmut Weber, ganz herzlich für die Bereitschaft, die Filmvorführung vorzubereiten und zu ermöglichen.

PRESSEMITTEILUNG: Oberlandesgericht Koblenz

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