Liebe und Gewalt Existentielle Erfahrungen im Spiegel der Wissenschaft
Die Frage nach Gewalt und Liebe hängt eng mit existenziellen Fragen nach dem Wesen des Menschen zusammen, so der Münchner Philosoph Prof. Dr. Martin Thurner: Der Mensch entwickle sich ständig weiter und anfangs wisse er noch gar nicht, wer er eigentlich sei. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Folge entdeckt der Mensch sein "Ich" nur in Beziehung zu anderen Menschen - diese spiegeln ihm, wie sie ihn wahrnehmen. Der Mensch selbst kreiert dadurch eine eigene Vision vom "Selbst". Dieses "Eigen-Bild" wiederum wird dann in Beziehung zum Gesamtgefüge der Welt gesetzt. Erst an diesem Punkt offenbart sich das, was unsere eigentliche Identität ausmacht. Hier zeigt sich, wie wir uns anderen zuwenden oder von ihnen abgrenzen, wie wir Liebe für andere aufwenden beziehungsweise in Abwehrhaltung gegen unliebsame Einflüsse gehen, ja Gewalt in ihren vielfältigen Ausformungen anwenden, um unsere eigenen Interessen zu wahren und durchzusetzen. [...]
BR-ALPHA (online)
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