Was versteht ein durchschnittlicher Staatsanwalt schon von Pablo Picasso?
Alice Schwarzer: "Manchmal muss man etwas selber erleben und darf sich nicht nur mit Informationen aus zweiter Hand begnügen." Gut, frau muss sich ja nicht gleich vergewaltigen lassen (metod acting!), um dies in einem Prozess beurteilen zu können, aber wenigstens befriedigenden heterosexuellen Sex sollte man schon mal gehabt haben, zumindest hilfreich könnte es schon sein . schon wegen der Empathie - im Idealfall sollte man/frau auch schon mal 2+x Partner(innen) gehabt haben, ehe man über die Sexual"moral" anderer urteilt... ;-).
Urteile nicht über einen Fremden, wenn Du nicht einen Tag/20 Meilen/einen Mond in seinen Mokassins gewandelt bist. - alte Weisheit der Sioux. ;-).(>>>>EMPATHIE)
"Picasso: Wissen Sie, eine Liebesaffäre mit solch einem Künstler zu haben ist einfach anders als herkömmliche Liebesgeschichten. Der Künstler braucht dich, als Quelle der Inspiration. Und es ist unendlich schwer, wenn ein Punkt kommt, an dem du als Geliebte alles von dir gegeben hast, die Quelle der Inspiration für den Künstler versiegt und er sich dann einer neuen zuwendet.
DIE WELT: Das ist grausam.
Picasso: Die Frauen litten unendlich, waren aber nicht in der Lage, Nein zu sagen, was aber auch an den Umständen lag. Zum Beispiel Olga Picasso. Er wollte sich irgendwann scheiden lassen, sie wollte das nicht, was auch daran lag, dass in dieser Zeit eine Scheidung für eine Frau ein Stigma war. Françoise wiederum sagte irgendwann Nein, und Picasso war sehr wütend darüber.
DIE WELT: Es war eine Frage des Umgangs mit ihm?
Picasso: Ich sehe das inzwischen so. Man kann sich damit abfinden oder eben nicht. Meine Großmutter fand sich mit allem ab. Genauso wie Jacqueline. Diese Frauen waren besessen von Picasso, als er starb, begingen sie Selbstmord, weil sie mit Picassos Tod ihre Sonne verloren.
DIE WELT: Aber die Beziehung zu Picasso war schon über 30 Jahre beendet, als Picasso starb und sie sich erhängte.
Picasso: Sie schrieben einander immer noch. Das Leben meiner Großmutter änderte sich mit Picassos Tod schlagartig. Sie erwartete nichts mehr vom Leben.
In Picassos Schatten
Er war ein großer Künstler und ein Frauenheld: Gespräch mit dem Enkel Pablo Picassos über dessen Wahn und Genie
[...]"DIE WELT: Das hört sich kompliziert an.
Picasso: Wenn man nicht akzeptiert, dass mein Großvater von Zeit zu Zeit von einer anderen Person begeistert war, kann man nicht mit Picasso leben. Es gibt in unserer Familie drei Möglichkeiten.
DIE WELT: Die wären?
Picasso: Man lebt mit Picasso und akzeptiert die Tatsache, dass es andere gibt. Man lebt neben Picasso und fragt nicht viel nach, oder man lebt ohne Picasso und versucht, nicht mit ihm in Verbindung gebracht zu werden. Dann lügt man sich selbst allerdings an."
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