Neues von der asymmetrischen Kriegsführung im Falle des Freiwilds Jörg Kachelmann, das die BUNTE bis in die kanadischen Wälder verfolgen läßt (Welchen Informationswert in der Sache haben bitte die Bilder in der gestrigen Ausgabe?)
Den Rest kann man sich als spaßige Lektüre (durchaus) für nach dem sunshinigen Wochenende geren auf Wiedervorlage legen. BTW: Wir sind weit davon entfernt, gleich jeden Anhänger des ach so einfachen dichotomen Denkens unter Behandlungszwang zu stellen, schließlich benötigen ja Leute, die zu komplexen Gedanken in der Lage sind und daher in dieser Welt soweiso wenig zu lachen haben, durchaus aus Vertreter der Spezies Mensch, über die sie sich amüsieren (dürfen/können)...
Die zweite "Pointe" ergibt sich, wenn man/frau zum Vergleich einen weiteren Artikel heranzieht, der just zu einem Zeitpunkt erschien, als das Ermittlungsverfahren gegen Jörg Kachelmann schon, ER selbst, es als Betroffener aber noch nicht wußte .... ;-) ?!? ;-(
?!?!?
Weiteren Unterhaltungswert hat dabei besonders, dass Deutschlands bekanntestes Lügnerin und Bundesverdienstkreuzträgerin ("Ich habe abgetrieben.") BILD-Leser- und Werberin ("Jede Wahrheit braucht eine Mutige, die sie ausspricht." - Ausgerechnet AS als Testimonial) Alice Schwarzer.sich NUN darüber beschwert, dass das VERMEINTLICHE Opfer gepixelt werde, wie eine Schwerverbrecherin. Verkehrte Welt, also? - Dabei war es eben die BILD-Zeitung, (Da wuchs zusammen, was zusammen gehört.) die die narzisstische Autogrammkarte des Kleinstsenders hernahm, um das VERMEINTLICHE Opfer "unkenntlich" zu machen ...
Zurück zu Herrn Winterbauer & Co. Im Grunde ist es einfach nur das Problem wie bei Gullivers Reisen. In einem Land ist man unter Zwergen ein Riese und im anderen unter Riesen ein Zwerg. - mit den jeweiligen Frustrationen. Am Ende geht es doch nur darum, dass man nicht in der Lage war, das größere mediale Rad zu drehen. Solange es darum ging Kachelmann fertig zu machen (Siehe "Abmahnwahn..." ist man sauer über "Persönlichkeitsrechte", die "freies" journalistisches Arbeiten verhindern. Geht es aber um eine "lokale" Persönlichkeit mit eigener Autogrammkarte, dann sieht das natüüüüüüürlich gaaaaaaaanz anders aus...)
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Die Unfähigkeit, zu googlen (2)
Stefan Winterbauer schaut ja ein bisschen traurig auf dem Foto. Er hat auch einen Artikel geschrieben, der traurig ist. Traurig für Journalisten.Winterbauer schreibt für Meedia, dessen Chef Georg Altrogge bei Stefan Niggemeier für die Berichterstattung über einen vermeintlichen Betrug eines Journalisten stark kritisiert wurde. Altrogge hat nun etwas gemacht, was selten ist, er hat sich in die Diskussion bei Niggemeier eingebracht. So weit, so gut.
[2]
Von Unschulds- und anderen Vermutungen
In viele Berichte über die Vorwürfe gegen Jörg Kachelmann mischt sich ein merkwürdiges Bedauern: Ja, es sei nicht auszuschließen, dass der Mann unschuldig ist, aber man müsse wohl davon ausgehen, dass seine Karriere in jedem Fall erledigt ist, auch wenn er freigesprochen wird oder es gar nicht zur Anklage kommen sollte, leider, die Welt ist da nicht gerecht.
Wie verlogen ist das, bitte?[...]
An einigen Stellen wird jetzt sogar nicht mehr darüber diskutiert, ob es erlaubt ist, über den Fall zu berichten, sondern ob es erlaubt ist, nicht über den Fall zu berichten. Stefan Winterbauer macht auf “Meedia” der “Tagesschau”-Redaktion Vorwürfe, weil sie (aus guten Gründen, wie ich finde) den Fall nicht in der Sendung behandelte. “Spätestens, als Kachelmanns Anwalt sich öffentlich zur Sache geäußert hat, war der Fall ein Thema für jedes Medium”, schreibt er, und er meint damit offenbar, dass nicht nur jedes Medium berichten durfte (was auch zweifelhaft ist), sondern musste. Eine Informationspflicht hat, wenn ich ihn richtig verstehe, schon deshalb bestanden, weil sich Zuschauer, die die Dienstpläne von Meteomedia kennen, sich hätten wundern können, warum Kachelmann nicht den Wetterbericht macht. Ja, klar, dafür kann man natürlich schon mal die Karriere eines Menschen aufs Spiel setzen.
Als mahnendes Beispiel dafür, wie gefährlich genau das ist, [...]http://www.stefan-niggemeier.de/blog/von-unschulds-und-anderen-vermutungen/
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http://meedia.de/nc/details-topstory/article/fall-kachelmann--hetzjagd-bei-facebook_100029748.html?tx_veguestbook_pi1[pointer]=1&cHash=cc800937d0
Mutmaßliches Opfer online an den Pranger gestellt
Fall Kachelmann: Hetzjagd bei Facebook
Der Fall um den wegen Vergewaltigung angeklagten ARD-Wetterexperten Jörg Kachelmann zeigt nun, wie heikel Verletzungen der Privatsphäre in sozialen Netzen wie Facebook sein können. Während sich klassische Medien bemühen, das mutmaßliche Opfer mit seinem echten Namen und Foto aus der Berichterstattung herauszuhalten, gibt es solche Filter im Internet nicht. In Facebook-Gruppen wie “Free Kachelmann” wird eine virtuelle Treibjagd auf die Frau angezettelt, die Jörg Kachelmann angezeigt hat.
Persönlichkeitsrecht als Geschäftsmodell meedia 23.02.2010 (sic! - antizipierend?)
Der Abmahn-Wahn der Medienanwälte
Medienanwälte sind einst mit dem Anspruch angetreten, der systematischen Verletzung von Persönlichkeitsrechten vor allem in Boulevardmedien entgegenzuwirken, Lügengeschichten über Prominente in Klatsch-Blättern zu stoppen und für mehr Seriösität in den Medien zu sorgen. Mittlerweile sind die hehren Ziele der Rechtsvertreter aber außer Kontrolle geraten. Es hat sich ein bizarres Abmahn-Ritual zwischen Anwälten und Redaktionen entwickelt, an dem vor allem die Kanzleien gut verdienen.[...]
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Szenen einer Scheinehe
Ein psychologisches Gutachten, das der Weltwoche vorliegt, gibt Einblick in die Abgründe der Causa Kachelmann. Anhand der intimen Details wird deutlich: Das Strafrecht scheitert zwangsläufig an der Komplexität sexueller Leidenschaften.
Wenn sich der Vorfall so zugetragen hat, wie Simone (37) behauptet, dann wäre Jörg Kachelmann (52) ein gefährlicher Sexualverbrecher, ein Psychopath, der nach geltendem Recht mindestens fünf Jahre eingesperrt, womöglich verwahrt werden müsste. Denn was der joviale TV-Wetterfrosch seiner langjährigen Freundin angetan haben soll, ist mehr als erzwungener Sex. Das gezackte Küchenmesser, das er ihr während der Vergewaltigung «so richtig fest» an den Hals gedrückt habe, sagt sie, habe bei ihr Todesängste ausgelöst. Zwischendurch habe er ihr Mund und Nase zugedrückt, so dass sie zu er [...]
http://www.weltwoche.ch/weiche/artikel-fuer-abonnenten.html?hidID=539113
[6]
Essay
Das Kachelmann-Syndrom
Jörg Kachelmann führte ein Doppelleben. Wie Clinton, Mitterrand, Lindbergh oder Schröder. Was die Männer gemeinsam haben: Sie sind im Beruf erfolgreich, aber im Privatleben unreif.
- 07.04.2010, WELTWOCHE.CH Ausgabe 14/10Kachelmann ist in aller Munde. Hat er vergewaltigt? Hat er nicht? Hat er gar das Opfer mit dem Messer bedroht? Oder will ihm die betrogene Freundin einfach eins reinwürgen und sich rächen? Wir wissen es nicht. Aber wir werden es bestimmt einmal detailliert erfahren, und zwar von ihm persönlich. Irgendwann wird er aus der Haft entlassen und durch Talk-Sendungen touren, wird reumütig mit dem gewitzten Dackelblick von seinen Fehltritten und seiner Fehleinschätzung berichten.[...]
http://www.weltwoche.ch/weiche/artikel-fuer-abonnenten.html?hidID=538002
Auch nett: (Vielleicht stellt sich ja auch hier ein Versagen heraus... .)
Montag 08. März 2010 12:05
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