Land unter: Haben die Neu-Anwältinnen die Schuld? - Man hat
ja schon die Hoffnung fahren lassen, dass es die BRAK je gebacken bekommen
könnte, ihre eigenen Zahlen adäquat „für Journalisten“ aufzubereiten.
Dabei hat sie sie doch alle, die Zahlen. [Es gäbe also
ohnehin keinen Grund, den Verlauf in den Anfangsjahrzehnten der Republik 1950
bis 1995 unvollständig anzuzeigen. Wenn man sie allerdings dennoch weglässt, so
sollte man wenigstens tunlichst die Abstände zwischen 5 Jahren eben fünfmal so
breit machen, weil es sonst ein völlig verzerrtes (Anstiegs-)Bild ergibt. Cui bono? Oder: Camera obscura advocatus
non calculat? http://www.brak.de/w/files/04_fuer_journalisten/statistiken/2013/04_02_gesamtentwicklungraeklein2013.pdf
]
Dass aber ausgerechnet das ManagerMagazin ("UNTER WASSER - 07/2013 S. 106 - 112 - JURISTEN - Mandanten geizen, Profite schrumpfen, die erfolgsverwöhnten Wirtschaftskanzleien rutschen in die Krise. Doch immer noch drängen Tausende Advokaten neu in den Markt. Wohin nur mit all den Anwälten?") die offenbar gar
nicht so selten vorkommende Dyskalkulie* mittels Nonsens-Wort und -Bild zu
fassen versucht, darf denn doch verwundern. Immerhin: Die Debatte ist
angekommen. Wenn auch reichlich absurd.
Jahr
|
Gesamt
|
"-innen"
|
‚-innen’-anteil
|
1990
|
56.638
|
8.537
|
15,07
|
2013
|
160.894
|
53.175
|
33,05
|
284,07 %
|
= mm: „beinahe dreimal so viele“
‚es dreht’ in 2008:
Jahr
|
abs
Zuwachs
|
abs Zu /w
|
w. Anteil
des Zuw. In %
|
2008
|
4.080
|
2.056
|
50,4
|
2009
|
3.467
|
2.033
|
58,6
|
2010
|
2.874
|
1.657
|
57,7
|
2011
|
2.428
|
1.479
|
60,9
|
2012
|
2.747
|
1.713
|
62,4
|
2013
|
2.468
|
1.590
|
64,4
|
„Fast 161000 Anwälte sind derzeit in Deutschland
zugelassen – beinahe dreimal so viele wie 1990. Im Jahr 1950 mussten sich knapp 5000 Deutsche einen Anwalt
teilen. 2013 kommen auf einen Anwalt nur noch 499 Bürger. Und pro Jahr drängen
3000 neu Zugelassene auf den Markt. Ginge die Entwicklung so weiter wie in
den vergangenen 20 Jahren, würde die Zahl der Anwälte im Jahr 2180 die
Millionenmarke knacken (siehe Grafik Seite 109).
Im Ernst: Die Anwaltsschwemme führt jetzt schon zu
„wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Anwaltschaft“, räumt Swen Walentowski
ein, Sprecher des Deutschen Anwaltsvereins (DAV), der gerade eine Studie zur
Zukunft des Berufsstands veröffentlicht hat. Rosig ist diese Zukunft nicht – der
DAV prophezeit fallende Preise und Kanzleiinsolvenzen. [...]“(mm 7/2013, S.
106-112(208))
Soso. Im Jahre 2180, also! Bei einer Verdreifachung in den
letzten 23 Jahren?!? Dann hätten wir - „ginge die Entwicklung so weiter wie
in den vergangenen 20 Jahren“ (wieso ausgerechnet 20 Jahre???) – in weiteren 23
Jahren dreimal 161.000, also 483.000 Anwälte, in weiteren 23 Jahren 1.449.000
davon.
Anders gerechnet passt es aber auch nicht – unterstellt,
dass – wie das mm großzügig rundend behauptet - „pro Jahr 3000 Zugelassene auf
den Markt drängen.“ Das wären in 167 Jahren (2180 – 2013) * 3000 brutto (mal
ewiges Leben und ewige Zulassung der anwaltlichen Highlander unterstellt)
501.000 Plus, also 662.000 insgesamt. Hm?!?!?
Wie dem auch sei. Auch wenn es die enormen Zuwächse bei
der Anwaltschaft, getrieben vor allem durch den weiblichen Nachwuchs, in
Zukunft nicht mehr geben wird (Kitaausbau hin oder her): Bis 2180 wird sich die
Bevölkerung ja auch drastisch erhöht haben, wenn man bedenkt, wie viele
Holländer bis dahin Zuflucht gesucht und – ob mit oder ohne Caravan – gefunden
haben werden. Und auch neue Rechtsgebiete und Fachanwaltschaften werden sich
auftun (wie Klimakatastrophen-Asylrecht), während andere (wie Fachanwaltschaft
für Familienrecht in Ermangelung von Familien und Ehen/Scheidungen) untergehen.
Also man entspanne sich. Noch ist nicht Land unter. Noch lange nicht.
· Podcast - Forschungsergebnisse zur Dyskalkulie - Verband ...
www.verband-dyslexie.ch › Aktuell
15.06.2013 - Woher
kommen die Probleme mit den Zahlen, und wie kann man sie beheben? Erst in
letzter Zeit haben Forscher mehr über die Dyskalkulie herausgefunden.
· Falsch kalkuliert - Bild der Wissenschaft
www.wissenschaft.de/archiv/-/journal_content/56/.../Falsch-kalkuliert/
18.06.2013 - Leider
bessert sich Dyskalkulie nicht mit der Zeit – und Nachhilfe allein reicht nicht. Ohne gezielte Therapie bleibt die
Störung bestehen. Doch was hilft aus Sicht ...
Vielleicht bringt man mal die Finanz- und Wirschaftskrisen, die Bürokratisierung und Verrechtung des öffentlichen Lebens mit dieser überflüssigen Spezie in Verbindung? Immerhin hocken im Deutschen Bundestag mittlerweile 25% Juristen und z.B. ist Herr deMisere ein gutes Beispiel dafür, dass sich Schaden anrichten für diese Leute lohnt. Immerhin hat er es vom sächs. Sachsensumpf-Innenminister zum Kanzleramtsminister und nun über den "500-Millionen-Drohnen"-Unfall offensichtlich gar zum NATO-Generalsekretäre geschafft. Wir werden sehen.
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