Zu Guttenberg und kein Ende - Deutsche Rechtswissenschaft am Ende? - Hohe Kulur der leistungsfähigen und vorbildlichen Kumpanei?
"In wohl keinem anderen Fach werden Doktoranden so systematisch zum Regelbruch verleitet wie in der Rechtswissenschaft. Fehlverhalten wird vorgelebt."
Mit diesem Hammersatz leiteten die beiden vermeintlichen Nestbeschmutzung Heinig und Möllers ihren Erstschlag ein. Es kam was kommen musste: Das Imperium knüppelt zurück. Mit den zwei "Gast"-Beiträgen von Huber/Radtke ("Die deutsche Rechtswissenschaft hat sich bewährt und ist international führend. Es gibt keinen Anlass für eine Generalabrechnung.") und Canaris/Schmidt machte die FAZ gestern im Print auf Seite 8 (heute auch online) dem Replik-Reigen Platz: (Während es der ZEIT bei zu Guttenberg nur noch fürs Magazin reicht(e): "Wald is all you need." (Haben wir das nicht immer schon gebloggt???) - "Über Guttenbergs Wald".
Kultur der Kumpanei
In wohl keinem anderen Fach werden Doktoranden so systematisch zum Regelbruch verleitet wie in der Rechtswissenschaft. Fehlverhalten wird vorgelebt.
Für die deutsche Rechtswissenschaft ist es Zeit, vor der eigenen Türe zu kehren. Zunächst schien es, als habe die Causa zu Guttenberg sich mit dem Entzug des Doktortitels auch für sie erledigt: Kollegen saßen einem wissenschaftlichen Hochstapler auf. Das ist bedauerlich, kann aber passieren. Die wissenschaftliche Selbstkontrolle griff, wenn auch spät, als ein Rezensent das Plagiat entlarvte [...]
Leistungsfähig und vorbildlich
Die deutsche Rechtswissenschaft hat sich bewährt und ist international führend. Es gibt keinen Anlass für eine Generalabrechnung.
Von Peter M. Huber und Henning Radtke
In ihrem Beitrag „Kultur der Kumpanei“ (“Staat und Recht“ vom 24. März 2011) zeichnen Michael Heinig und Christoph Möllers ein Zerrbild vom Zustand der akademischen Rechtswissenschaft in Deutschland, das auf einer selektiven Wahrnehmung der Wirklichkeit und auf einer Verabsolutierung des eigenen wissenschaftlichen Zugriffs beruht [...]Hohe Kultur
Schlechte Juristen erkennt man an ihrer mangelnden Fähigkeit zur überzeugenden Lösung von Fällen.
Von Claus-Wilhelm Canaris und Reiner Schmidt
Unter der Überschrift „Kultur der Kumpanei“ hat diese Zeitung einen Beitrag der Kollegen Heinig und Möllers veröffentlicht, in dem anlässlich des Falles zu Guttenberg ein Rundumschlag gegen die wissenschaftsethische Seriosität der deutschen Jurisprudenz geführt wird. Reißerisch heißt es, dass „in wohl keinem anderen Fach Doktoranden so systematisch zum Regelbruch verleitet werden wie in der Rechtswissenschaft“ und dass hier „Fehlverhalten vorgelebt wird“.[...]
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