Samstag, 6. Februar 2010

Stammheim!

Stammheim
© ZDF Jens Wächter
Stammheim 1975 bis 1977: Das waren 192 Prozess-Tage gegen die Baader-Meinhof-Gruppe, den Kern der "Roten Armee Fraktion". Der Prozess ging in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein. - Reinhard Hauffs Spielfilm nach einem Drehbuch von Stefan Aust, dem späteren Chefredakteur des "Spiegel", wurde 1986 auf der Berlinale mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet.

Sonntag, 14. Februar 2010
22.00 Uhr

Wiederholung:
Sonntag, 14. Februar 2010
2.15 Uhr
Credits
Stammheim
Spielfilm, BRD 1985
Regie: Reinhard Hauff
Mit Ulrich Pleitgen (Vorsitzender), Ulrich Tukur (Andreas Baader), Therese Affolter (Ulrike Meinhof), Sabine Wegner (Gudrun Ensslin), Hans Kremer (Jan-Carl Raspe), Hans Christian Rudolph (Verteidiger) u.a.


Berlinale kontrovers
3sat zeigt Spielfilme, die Festivalgeschichte schrieben
60 Jahre Berlinale - zum Jubiläum bringt die Berlinale-Retrospektive "Play It Again ...!" Meilensteine des Festivals zurück auf die Leinwand. 3sat begleitet die Retrospektive mit Filmen, die Berlinale-Geschichte geschrieben und für Kontroversen gesorgt haben - von Zuschauerbeschimpfungen über politische Eklats bis zu Pornografievorwürfen.

1986 mit dem Goldenen Bären ausgezeichneter Film

Stammheim 1975 bis 1977: Das waren 192 Prozess-Tage gegen die Baader-Meinhof-Gruppe, den Kern der "Roten Armee Fraktion". Der Prozess ging in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein. - Reinhard Hauffs Spielfilm nach einem Drehbuch von Stefan Aust, dem späteren Chefredakteur des "Spiegel", wurde 1986 auf der Berlinale mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet.
Am 1. Juni 1972 werden die RAF-Terroristen Andreas Baader und Jan-Carl Raspe festgenommen, wenig später auch Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Nach Jahren der Isolationshaft im eigens für die Mitglieder der "Roten Armee Fraktion" (RAF) neu erbauten Hochsicherheitsgefängnis in Stuttgart-Stammheim beginnt am 21. Mai 1975 der Prozess gegen die Terroristen.
Schnell wurden Zweifel an Selbstmordversion laut Nachdem im Verlauf der Verhandlung viele Gesetzesänderungen erfolgen, lautet das Urteil am 28. April 1977 lebenslänglich für alle. Ulrike Meinhof ist zu diesem Zeitpunkt bereits fast ein Jahr tot - sie war am 9. Mai 1976 in ihrer Zelle erhängt gefunden worden. Doch schnell wurden Zweifel an der Selbstmordversion laut.
Nach der Befreiung der Geiseln einer entführten Lufthansa-Maschine in Mogadischu am 18. Oktober 1977 begehen auch ihre drei Gesinnungsgenossen in ihren Zellen kollektiven Selbstmord. Auch diese Todesfälle werden nie einwandfrei als Suizide nachgewiesen.
Filmische Rekonstruktion des Prozesses Regisseur Reinhard Hauff unternahm eine filmische Rekonstruktion des 192 Tage währenden Prozesses. Ausgehend von authentischen Protokollen und unter Verzicht auf jegliches fiktives Beiwerk beschränkt sich die Inszenierung bewusst auf wörtliche Zitate des Prozessverlaufs - ohne eine Bewertung oder Ausführung der politisch-gesellschaftlichen Hintergründe des Falls.

Stefan Aust, von 1994 bis 2008 "Spiegel"-Chefredakteur, schrieb das Drehbuch zum Film und bezog sich ausschließlich auf Originalzeugnisse des Prozesses und Briefe der Angeklagten. Hauffs Film lässt viele Fragen offen, ermöglicht jedoch gleichermaßen beklemmende wie spannende Einsichten in das Innere eines Justizapparats, der von der politischen Brisanz der Materie offensichtlich überfordert war.

Der Film provoziert die Auseinandersetzung mit einem lange tabuisierten Kapitel deutscher Geschichte. "Stammheim" wurde 1986 auf der Berlinale unter Protest der Jury-Präsidentin Gina Lollobrigida mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.
endedaten
Sonntag, 14. Februar 2010
22.00 Uhr

Wiederholung:
Sonntag, 14. Februar 2010
2.15 Uhr
Credits
Stammheim
Spielfilm, BRD 1985
Regie: Reinhard Hauff
Mit Ulrich Pleitgen (Vorsitzender), Ulrich Tukur (Andreas Baader), Therese Affolter (Ulrike Meinhof), Sabine Wegner (Gudrun Ensslin), Hans Kremer (Jan-Carl Raspe), Hans Christian Rudolph (Verteidiger) u.a.

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